Sicherlich kennen Sie das: Bei Schnupfen oder einer verstopften Nase helfen verschiedene Nasensprays schnell bei der Linderung der Symptome. Je nach Produkt können die enthaltenen Wirkstoffe schon nach einer kurzen Einwirkzeit dazu führen, dass wir wieder freier und unbeschwerter durchatmen können. Doch wie funktionieren Nasensprays eigentlich? Sind sie immer unbedenklich und was ist bei einer Anwendung verschiedener Nasensprays zu beachten?
Bei einer Erkältung oder Allergie mit verstopfter Nase greifen viele Betroffene automatisch zu einem abschwellenden Nasenspray, das die Symptome lindert. Dabei sollte bei allen Nasensprays jedoch auf die richtige Anwendung geachtet werden. Wie die verschiedenen Wirkstoffe in Nasensprays funktionieren, welche Nebenwirkungen zum Beispiel auftreten können und ob es vielleicht auch Alternativen zu solchen „klassischen“ Nasensprays gibt, erfahren Sie hier.
Schnupfen und eine verstopfte Nase gehören oft zu den Symptomen einer Atemwegserkrankung. Meist sprechen wir schlicht von einer Erkältung. Die meisten dieser Infekte werden durch Viren oder Bakterien verursacht, wenn sie unsere Nasenschleimhaut infizieren und sich dort vermehren. Auch bestimmte Allergien, etwa Heuschnupfen, gehen in der Regel mit Schnupfen oder einer verstopften Nase einher. Ganz gleich ob Viren, Bakterien, allergieauslösende Pollen oder Hausstaubmilben der Grund für Schnupfensymptome sind: Die Erreger bzw. Allergene wirken direkt auf die Zellen der Nasenschleimhaut ein und lösen eine Antwort unseres Immunsystems aus.
Das Ziel einer Behandlung vieler Nasensprays ist es, die entzündete und geschwollene Nasenschleimhaut wieder zu beruhigen oder zum Abschwellen zu bringen oder auch übermäßiges Nasensekret aus den Nasengängen zu befördern und wieder frei atmen zu können. Zu diesem Zweck kennen wir heute Präparate mit verschiedenen Wirkstoffen, die auf ganz unterschiedliche Weise wirken.
Die bekanntesten und häufig genutzten Wirkstoffe in Nasensprays sind die abschwellenden Substanzen Xylometazolin und Oxymetazolin. Sie gehören in die Medikamentenklasse der sogenannten α-Sympathomimetika. Diese Sprays wirken, indem sie die Blutgefäße in der Nasenschleimhaut verengen und die Durchblutung der Nasenschleimhaut verringern. So bringen sie geschwollene Schleimhäute zum Abschwellen.
Allergiesprays enthalten spezielle Wirkstoffe, die auf unterschiedliche Weise die Entstehung von allergischen Reaktionen auf der Schleimhaut verhindern. Eine allergische Reaktion tritt in diesem Zusammenhang auf, wenn bei Kontakt mit einem Allergen das Hormon Histamin aus den sogenannten „Mastzellen“ freigesetzt wird. Histamin verursacht Entzündungen auf der Schleimhaut, lässt die Schleimhaut anschwellen und bewirkt, dass verstärkt Sekrete gebildet werden. Außerdem ist es für den typischen allergischen Juckreiz verantwortlich. Spezielle Nasensprays zur Anwendung bei Allergien enthalten oft Antihistaminika, beispielsweise Levocabastin oder Azelastin. Sie blockieren die Bindung von Histamin an seine Andockstellen. Das macht das ausgeschüttete Histamin praktisch wirkungslos. Andere Wirkstoffe, die sogenannten Mastzellstabilisatoren, zu denen Cromoglicinsäure gehört, unterdrücken bereits die Freisetzung von Histamin aus den Mastzellen. Für den akuten Einsatz sind diese Wirkstoffe allerdings nicht geeignet, denn ihre Wirkung ist erst innerhalb von etwa zwei Wochen spürbar.
Natürlich wirkende Nasensprays basieren oftmals auf Salzlösungen, die bekanntesten Inhaltsstoffe dieser Präparate sind Lösungen mit Meersalz, Kochsalz oder Natürlichem Emser Salz.
Das Emser Nasenspray mit dem Wirkstoff Natürliches Emser Salz ist zur Behandlung von Erkrankungen der oberen Atemwege geeignet. In der Anwendung ist es nebenwirkungsarm und gut verträglich. Durch einen hohen Gehalt an sogenannten Hydrogencarbonat-Ionen ist die Lösung des Natürlichen Emser Salzes schwach alkalisch. Sie besitzt deshalb eine hohe Pufferkapazität für saure Stoffwechselprodukte, wie sie bei Entzündungen entstehen können. Das Spray hilft dabei, die Schleimhaut sanft abschwellen zu lassen, sie zu reinigen und zu befeuchten und festsitzenden Schleim aktiv zu lösen. So unterstützt das Natürliche Emser Salz im Emser Nasenspray die Heilungsprozesse bei Infektionen der oberen Atemwege oder auch nach endonasalen Nebenhöhlenoperationen und kann sowohl bei erkältungsbedingten Atemwegserkrankungen als auch bei chronischem Schnupfen wirksam eingesetzt werden.
Spezielle Mineralsalzsprays sind wegen ihrer natürlichen Wirkweise bei Erkältungen gut geeignet und können über einen längeren Zeitraum, ohne eine Nasenspray-Abhängigkeit zu verursachen, angewendet werden.
Nasentropfen statt Nasenspray: Für Säuglinge, die aufgrund ihrer feinen und engen Nasenhöhlen schnell mit einer verstopften Nase zu kämpfen haben, gibt es die Emser Nasentropfen. Aktiv schleimlösend, abschwellend und zu 100% natürlich – die Alternative zu chemisch abschwellenden Schnupfenmitteln.
Bei bestimmten entzündlichen Erkrankungen der Atemwege wie Nasennebenhöhlenentzündungen, aber auch bei Heuschnupfen oder anderen Allergien mit Beteiligung der Atemwege können Nasensprays mit Kortison Abhilfe schaffen. Dabei ist auf die korrekte Anwendung nach Packungsbeilage bzw. gegebenenfalls die Anweisung eines behandelnden Arztes zu achten.
Bei der Anwendung von Nasenspray wird die Wirkstofflösung direkt in die Nase eingesprüht. Damit kommt sie punktgenau an den Ort der Erkrankung, ohne dass sie unseren gesamten Körper passieren muss. Die Anzahl der Sprühstöße ist dabei von der Art und Wirkungsweise des Nasensprays abhängig. Genauere Informationen zur Dosierung finden Sie in der Packungsbeilage des jeweiligen Sprays. Um Nasensprays korrekt anzuwenden, gehen Sie wie folgt vor:
Reinigen Sie Ihre Nase vorab sanft mit einem Taschentuch.
Entfernen Sie die Schutzkappe vom Nasenspray. Kortisonhaltige Nasensprays sollten vor Gebrauch außerdem gut geschüttelt werden, um den Wirkstoff gleichmäßig in der gesamten Flüssigkeit zu verteilen (Bitte Packungsbeilage beachten).
Vor dem ersten Gebrauch eines neuen Sprays und wenn das Präparat länger nicht genutzt wurde, empfiehlt es sich bei vielen Sprays, zunächst einen vollen Pumpstoß in die Luft abzugeben. Dadurch stellen Sie sicher, dass bei der Anwendung in der Nase die volle Dosis erreicht wird. Bitte folgen Sie in jedem Fall der Packungsbeilage des Präparates.
Führen Sie die Sprühöffnung etwa einen Zentimeter in ein Nasenloch und neigen Sie den Kopf leicht nach unten. Dadurch verhindern Sie, dass die Flüssigkeit in den Rachen läuft. Geben Sie nun einen Pumpstoß ab und atmen Sie gleichzeitig ein, um den Sprühnebel mitsamt der Atemluft in die Nase zu ziehen. Hierbei empfiehlt es sich außerdem das jeweils andere Nasenloch zuzudrücken.
Wechseln Sie anschließend das Nasenloch und wiederholen Sie den Vorgang. Nach Nutzung des Nasensprays sollten Sie den Sprühkopf für die nächste Anwendung säubern und anschließend wieder die Schutzkappe aufsetzen.
Grundsätzlich gilt: Beachten Sie bitte unbedingt die Packungsbeilage Ihres jeweiligen Sprays sowie die Hinweise aus Ihrer Apotheke. Wenden Sie es niemals häufiger oder über einen längeren Zeitraum an, als in der Packungsbeilage angegeben ist. Beachten Sie außerdem, dass es bei den verschiedenen Produkten mitunter unterschiedlich hoch dosierte Sprays oder Tropfen für Kinder und Erwachsene gibt. Um unerwünschte Wirkungen eines Nasensprays möglichst zu vermeiden, sollten Sie unbedingt auf die richtige Dosierung achten.
Die verschiedenen Wirkstoffe in Nasensprays wirken auf ganz unterschiedliche Weise und können daher auch unterschiedliche Nebenwirkungen hervorrufen. Aus diesem Grund ist es besonders wichtig, die Wahl des Mittels auf die jeweilige Erkrankung abzustimmen und die Anwendungshinweise zu beachten.
Mögliche Nebenwirkungen von abschwellenden Nasensprays mit Xylometazolin oder Oxymetazolin können vor allem die Atemwege, das Nervensystem sowie Herz und Kreislauf betreffen. Besonders bei empfindlichen Menschen können sie auch Reizerscheinungen wie Brennen oder eine trockene Nasenschleimhaut verursachen. Nach Abklingen der Wirkung fühlt sich die Nase manchmal verstopfter an als zuvor. Das führt dazu, dass Patient:innen gerne sofort wieder zum Spray greifen.
Wenn Sie ein solches abschwellendes Nasenspray zu häufig am Tag, über einen zu langen Zeitraum oder in einer zu hohen Dosierung verwenden, besteht die Gefahr, dass es zu einer Gewöhnung an das Spray kommt. Dies wird manchmal auch als „Nasensprayabhängigkeit“ oder „Nasenspray-Sucht“ bezeichnet. Betroffene Patient:innen leiden dann in Folge an einem chronischen Schnupfen, der Wirkeffekt des Sprays kann immer mehr nachlassen, die Nase wird durch die Anwendung nicht mehr langfristig befreit. Ein Gewöhnungseffekt tritt ein. Verwenden Sie das Spray deshalb niemals länger als eine Woche beziehungsweise in jedem Fall nach Packungsbeilage und halten Sie die angegebene Anzahl an Sprühstößen pro Tag unbedingt ein. Sollten sich Ihre Beschwerden trotz des Sprays nach einigen Tagen nicht merklich gebessert haben, sprechen Sie mit Ihrem Arzt über mögliche Alternativen.
Gelegentlich treten Überempfindlichkeitsreaktionen, wie Hautausschlag, Juckreiz und Schwellungen der Haut oder Schleimhaut auf. Selten leiden Patient:innen auch an Kopfschmerzen, Schlaflosigkeit oder Herzklopfen, einem beschleunigten Puls oder einer Erhöhung des Blutdrucks. Menschen mit einer bestimmten Herzerkrankung, dem sogenannten „Long-QT-Syndrom“, können durch den Gebrauch von Xylometazolin ein erhöhtes Risiko für schwere Herzrhythmusstörungen haben. Bitte sprechen Sie vor der Anwendung eines Xylometazolin-haltigen Nasensprays deshalb mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine solche Herzerkrankung haben.
Antihistaminika-haltige Allergiesprays können je nach Präparat ebenfalls eine lange Liste an möglichen Nebenwirkungen aufweisen. Sie kann von Kopfschmerzen, Übelkeit und Müdigkeit bis hin zu Schmerzen im Rachen-Kehlkopf-Bereich reichen. Auch Nasenbluten, Benommenheit, Schläfrigkeit, Reizungen sowie Schwellungen und Herzklopfen bzw. Herzrasen können mitunter auftreten.
Salzhaltige Nasensprays enthalten oftmals natürliche Inhaltsstoffe und können je nach Präparat und Anwendungsgebiet eine nebenwirkungsarme Alternative zu herkömmlichen Präparaten sein. Mögliche Nebenwirkungen wie leichte Reizerscheinungen (Brennen oder Kribbeln in der Nase) oder manchmal Kopfschmerzen oder Nasenbluten können je nach Spray auftreten.
Die Anwendung von Nasenspray bei Säuglingen, Kindern sowie Schwangeren und stillenden Frauen hängt in erster Linie von den enthaltenen Wirkstoffen ab Hierbei sind die Packungsbeilage und zusätzlich vor allem bei Schwangeren und Stillenden die Hinweise des Arztes oder der Apotheke zu beachten. Bei besonderen Erkrankungen wie dem „Long-QT-Syndrom“, eine angeborene genetische Herzerkrankung, sollte auf jeden Fall der Rat des behandelnden Arztes eingeholt werden.
Wie alle Arzneimittel sollten Sie auch ein Nasenspray immer für Kinder unzugänglich aufbewahren. Genaue Hinweise zur Lagerung, Aufbewahrung und Haltbarkeit finden Sie in der Packungsbeilage Ihres Sprays.
Wichtiger Hinweis:
Dieser Artikel enthält nur allgemeine Hinweise und darf nicht zur Selbstdiagnose oder -behandlung verwendet werden. Er kann einen Arztbesuch nicht ersetzen. Informieren Sie sich zur Anwendung von rezeptfreien Präparaten immer, indem Sie die Packungsbeilage lesen oder bei Ihrer Ärztin, Ihrem Arzt oder in Ihrer Apotheke nachfragen.